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Das Erreichen der Menopause gehört zum normalen Alterungsprozess.  Üblicherweise spricht man von Menopause nach einem Jahr ohne Regelblutung  Etwa 1/3 der Frauen haben in den Wechseljahren keine oder unwesentliche Beschwerden, 1/3 haben mittelstarke und 1/3 sehr starke Beschwerden. 

Die Beschwerden können in Intensität und Ausprägung ganz unterschiedlich sein: Hitzewallungen, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Scheidentrockenheit sind die häufigsten Symptome.

Oft beobachten Frauen eine Gewichtszunahme mit dem Erreichender Wechseljahre. Eine angepasste, gesunde Ernährung, Bewegung und eine angepasste Lebensweise können hier unterstützen. 

Im weiteren informieren wir Sie ausführlich.

Hormonbehandlung in den Wechseljahren

Leidet eine Frau stark unter Wechseljahrsbeschwerden, so kann eine Hormonersatztherapie angeboten werden. Vor allem die sogenannten vasomotorischen Beschwerden (Hitzewallung, Schlafstörung) können mit Hormonen sehr gut behandelt werden. Man muss Nutzen und Risiken einer solchen Hormonbehandlung sorgfältig abwägen. 

Hauptrisikofaktoren die gegen eine Hormontherapie sprechen sind Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Brustkrebs in der Vorgeschichte. Eine langjährige Einnahme erhöht die oben genannten Risiken auch ohne vorausgegangene Erkrankung. Trotz allem kann die Lebensqualität bei ausgeprägten Wechsel-jahrsbeschwerden erheblich eingeschränkt sein, dass eine möglichst niedrig dosierte und kurzeitige Hormontherapie vertretbar erscheint. 

Hormone können in unterschiedlicher Form angewendet werden:

  • Tablettenform

  • Spritzen

  • vaginalen Zäpfchen

  • Pflaster

  • Gel
     

Am häufigsten werden Hormone in Tablettenform verwendet. Vieles spricht jedoch für die Gabe über die Haut oder Scheide (parenteral), da hier die Leber weniger belastet wird und so offensichtlich weniger vor allem kardiovaskuläre Nebenwirkungen auftreten. Eine individuelle Beratung ist hier unabdingbar.

Hitzewallungen

Hitzewallungen gehören zu den typischen Symptomen der Wechseljahre. 

Man versteht darunter spontane und zum Teil häufig auftretende Episoden, die mit Schweißausbrüchen und zum Teil Herzklopfen, etc. einhergehen. Dies kann mehrmals pro Stunde auftreten und kann die betroffenen Frauen in ihrer Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. 

Die genaue Ursache dieser Hitzewallungen ist bis heute nicht bekannt. Es kommt offensichtlich aber im Rahmen der hormonellen Umstellung auch zu Veränderungen im sogenannten Temperaturregulationszentrum des Gehirns. 

Die wirksamste Behandlung bei ausgeprägten Hitzewallungen stellt die Hormonersatztherapie dar. Insbesondere die Östrogentherapie bringt in den meisten Fällen eine deutliche Linderung der Beschwerden. Darüber hinaus gelten ein allgemein gesunder Lebenswandel mit sportlicher Betätigung, gesunder Ernährung, etc. als wichtige Bausteine in der Therapie dieser typischen Wechseljahrsbeschwerden.

Schleimhauttrockenheit

Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter einer auffallenden Trockenheit der Schleimhäute. Dies kann verschiedene Körperregionen betreffen. 

So kennen wir das Krankheitsbild der sogenannten Konjunktivitis sicca. Darunter versteht man eine Trockenheit der Augenschleimhäute. Dies führt zu Fremdkörpergefühl, Irritationen, Sehstörungen bis hin zu Augenentzündungen.
Zur Behandlung solcher Beschwerden werden spezifische Augentropfen eingesetzt, die zum Teil auch Östrogene enthalten, da auch die Augenschleimhaut auf einen Östrogenmangel, wie er in den Wechseljahren auftritt, empfindlich reagiert. 

Viele Frauen leiden darüber hinaus unter Trockenheit der Mundschleimhaut. 

Im Vordergrund stehen jedoch bei den allermeisten Frauen mit diesem typischen Wechseljahrsphänomen die Trockenheit der Scheidenschleimhaut. Dies kann zum einen dazu führen, dass gehäuft Infektionen der Scheidenschleimhaut auftreten. Darüber hinaus ist eine ausgeprägte Trockenheit der Scheidenschleimhaut mit Problemen beim Geschlechtsverkehr verbunden. So kommt es zu Schmerzen und ebenso Irritationen der Scheidenschleimhaut im Zusammenhang mit dem Geschlechtsverkehr. Dieses Phänomen trägt sicher zum Teil dazu bei, dass die sexuelle Lust und der sexuelle Antrieb von Frauen in den Wechseljahren allgemein etwas geringer eingeschätzt wird als während der Lebensphase mit erhaltener Fortpflanzungsfunktion.

Schlafstörungen

Schlafstörungen gehören ebenso wie die Hitzewallungen zu den typischen Wechseljahrsbeschwerden, insbesondere Einschlaf- und Durchschlafstörungen führen für die betroffenen Frauen oftmals zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. 

Auch hier hilft in vielen Fällen eine Hormonersatztherapie. Insbesondere wird dem Gestagen (Gelbkörperhormon) für die Schlafqualität eine große Bedeutung beigemessen, sodass durch eine individuelle ausgewählte Kombination aus Östrogen- und Gestagen-Bestandteilen im Rahmen der Hormonersatztherapie in den meisten Fällen eine Besserung der Beschwerden erzielt werden kann.

Stoffwechselprobleme/Psychovegetative Symptome

Stoffwechselveränderungen können auf verschiedenen Ebenen im Zusammenhang mit den Wechseljahren auftreten. 

So klagen viele Frauen über eine Neigung zur Gewichtszunahme. Die genauen Zusammenhänge sind bis heute noch nicht bekannt, jedoch kann man als gesichert annehmen, dass bei den meisten Frauen in den Wechseljahren ein eher niedriger Grundumsatz zu verzeichnen ist. Dies führt dazu, dass die mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe eher in Form von Fettgewebe abgelagert werden, weil der Abbau der mit der Nahrung zugeführten Energie nicht im gleichen Maßen vonstatten geht wie in der Lebensphase mit erhaltener Eierstockfunktion.

Die psychovegetativen Symptome können individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Viele Frauen klagen über eine sogenannte psychische Labilität. Darunter versteht man eine Verstärkung insbesondere depressiver Stimmungslagen. Viele Frauen sind in den Wechseljahren in der Hormonmangel-Situation deutlich weniger belastbar und neigen in diesem Zusammenhang auch zu psychischen Erschöpfungssymptomen. 

Diese Symptome müssen rechtzeitig erkannt werden und es muss dann mit der Patientin besprochen werden, ob auch aus diesen Gründen eine Hormonersatztherapie oder alternativ dazu andere aufbauende Therapiekonzepte zum Einsatz kommen.

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